Vollzeit-Job und 8 Monate gestillt

Mein Sohn kam 2010 nach einem Geburtsstillstand leider per Kaiserschnitt zur Welt. Im Krankenhaus wurde ich sehr gut unterstützt: Er wurde quasi sofort angelegt, wir hatten Zeit zum Bonding und auch in den Tagen danach waren die Schwestern der Station bemüht und gaben jederzeit Tipps. Alles lief dann auch bestens.

Das einzige Problem in den ersten Wochen war die Tatsache, dass mein Sohn mich sozusagen auch als Schnuller “missbrauchte” und er sehr oft und sehr lange einfach nur an der Brust nuckelte. Ich bin fast verrückt geworden, mir tat alles weh, aber ich war fest entschlossen, mein Kind in der Säuglingsphase zu stillen. Zusätzlich dazu ging mir meine Mutter extrem auf die Nerven mit Kommentaren wie “ist das denn so richtig” etc., die aber gottseidank meine Hebamme entschärfen konnte. Meine Brustwarzen waren teilweise richtig blutig-wund, aber mit Brustwarzencreme und Durchhaltevermögen ging es. Ich hatte immer zwei frühere Arbeitskolleginnen vor Augen: Die eine hatte von Anfang an nicht gestillt und war extrem fertig von den Nächten gewesen. Die andere hatte gestillt und war entspannt. Letztere war also mein Vorbild.

Nach einiger Zeit spielte es sich ein und es wurde deutlich besser, als wir nach ca. 6 Wochen einen Schnuller einführten. Ich hatte auch keine Schmerzen mehr in der Brust wie am Anfang und konnte relativ gut schlafen, bzw. machten die kurzen Stillunterbrechungen mir nicht viel aus. Ungefähr in dieser Zeit kaufte ich mir auch eine Handpumpe zum Abpumpen, um mal wieder rausgehen zu können. Zusammengefasst läßt sich sagen, dass das eine sehr frustrierende Erfahrung wurde und ich langsam Panik bekam, da ich nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit in den Job einsteigen wollte und dort ja abpumpen wollte. Mit der Handpumpe dauerte es einfach viel zu lange, war unbequem und nervig. Die Erlösung kam durch eine elekrische Doppelpumpe, die ich mir gönnte – meiner Meinung nach der beste und wichtigste Kauf der gesamten Babyzeit meines Sohnes!

Mit der neuen Pumpe “lief” es wie am Schnürchen. Die Milch froren wir in Muttermilchbeuteln ein. Verfüttert wurde das Ganz ausschließlich von meinem Mann, der die Betreuung in den ersten Monaten meiner Berufstätigkeit übernahm. So hatten wir in jedem Fall keine Probleme mit der gefürchteten “Saugverwirrung” des Kindes. Bei mir gab es immer nur “Brust”, beim Papa Fläschchen. Da mein Sohn gerne kleinere Portionen trank, haben wir auch im Fläschchen kleine Portionen verfüttert. Ich persönlich bin der Meinung, dass diese ganzen Angaben über die Stillmahlzeiten stark von der Nahrungsmittelindustrie und den Fläschchengrößen beeinflusst sind. Bzw. auch von dem Bequemlichkeitsaspekt, das Kind mit einem Riesenfläschchen vollpumpen zu können, damit man längere Zeit Ruhe hat. Ich will niemanden verurteilen, aber unser Weg waren eher mehrere kleinere Muttermilchmahlzeiten, zumindest am Anfang.

Der Wiedereinstieg in den Job klappte auch problemlos. Ich habe ein eigenes Büro, so dass ich zwei Mal täglich mit der Doppelpumpe abpumpen konnte. Ich meine, es war immer so gegen 11 Uhr und 15 Uhr. Ich benötigte dafür jeweils maximal ca. 20 Minuten inkl. Vor- und Nachbereitung. Die Milch wurde im Kühlschrank gelagert, gekühlt nach Hause transportiert und dort portionsweise eingefroren. Dann musste noch das komplette Equipment für den nächsten Tag sterilisiert werden. Mein Mann war auch ganz begeistert vom Muttermilchfüttern, da er nur die Beutelchen in warmem Wasser aufwärmen musste. Das geht im Zweifelsfall immer schneller als dieses Ganze Wasser kochen, abkühlen lassen, mischen etc. Ich hatte immer einen gewissen Sicherheitsvorrat eingefroren, so dass ich auch auf Tagungen fahren konnte, ein paar Mal sogar mit Übernachtung. Vor Ort habe ich eben in einem Nebenraum, aber auch mal auf der Toilette und im Zug-WC abgepumpt (ganz toll; was wohl die Leute gedacht haben? Toilette lange blockiert und man hört nur komische rhythmische elektrische Geräusche :D ).

Nach ca. 4 Monaten fingen wir langsam mit Beikost an. Ich hatte mir kein festes Ziel gesetzt, wie lange ich stillen wollte. Für die Immunabwehr waren die ersten Monate für mich gesetzt. Den Ausschlag zum Abstillen hat letztlich mein Sohn gegeben, der immer aktiver wurde. Als wir eines Abends im Bett lagen und ich ihn stillte und er sich dann umdrehte und wegkrabbelte, dachte ich: Jetzt könnte man auch mal aufhören. Wir haben dann ganz langsam abgestillt und kamen insgesamt auf ziemlich genau 8 Monate.

Rückblickend kann ich sagen, dass der ganze Ablauf für uns genau richtig war. Ich bilde mir auch ein, dass es meinem Sohn sehr gut getan hat. Er war und ist quasi nie krank. Ich selbst wurde nicht gestillt und hatte mein Leben lang Probleme mit insbesondere Erkältungskrankheiten. Leider hatte ich in der Zeit nach dem Abstillen und mit Beginn der Krippenbetreuung auch wieder viele Probleme mit Infekten. Mir war es nicht so klar, aber mein Haus- und mein Frauenarzt sagten mir, dass das Stillen natürlich für die Mutter immunologisch eine gewisse Belastung darstellt. Wir geben ja unsere Abwehrstoffe an das Kind weiter.

Wie dem auch sei: Ich würde es immer wieder so machen, denn man will ja seinem Kind die besten Startchancen geben. Jetzt stehe ich kurz vor der Geburt meines zweiten Kindes und ich muss sagen, ich freue mich schon auf das Stillen bzw. auch auf meine tolle Elektropumpe :-)

Ich kann allen Müttern nur raten: Laßt Euch nicht entmutigen und geht Euren Weg! Eure Kinder werden es Euch danken.

Wunde Brustwarzen beim Stillen

Meine Tochter kam am 27.07.2011 zur Welt. Es hat auf Anhieb geklappt mit dem Stillen. Darüber war ich sehr froh, nur leider hat sie so heftig an den Brustwarzen genukelt, das diese wund wurden :cry: . Meine Hebamme im Krankenhaus hat mir Lansinoh zum Eincremen gegeben. Danach hat es nicht mehr so sehr weh getan und es hat dann auch besser funktioniert. Nach 5 Wochen musste ich leider das Stillen langsam  aufgeben, selbst mit Abpumpen kam nicht viel Milch am Anfang waren es 240ml für den ganzen Tag und es wurde jeden Tag weniger obwohl ich keinen Stress hatte und viel getrunken habe. Dann sagte meine Frauenärztin, wir stillen besser ab und das taten wir dann auch, weil ich keine Milch mehr hatte. Keiner wusste, warum ich keine Milch mehr hatte, es war zwar schade, aber es liess sich leider nicht ändern. Habe mich deshalb  nicht entmutigen lassen. Meine Tochter habe ich dann weiter mit PreNahrung gefüttert. Nun bin ich wieder schwanger und stehe kurz vor der Geburt und möchte mein Kind wieder stillen. Ich bin guter Dinge, dass es diesmal auch klappen wird. Ich werde es versuchen und nicht aufgeben und hoffe, dass es diesmal länger funktioniert. Mit Lansinoh wird es hoffentlich gut klappen, dass ich keine wunden Brustwarzen bekomme. Weiss ja, wie ich vorbeugen kann. Lansinoh ist ein sehr gutes Mittel gegen wunde Brustwarzen.

:lol:

Wir geben nicht auf

Meine Tochter wurde am 17.09.12 per Notsectio in Narkose geboren. Leider konnte ich Katharina nicht gleich nach der Geburt anlegen und unglücklicherweise ließ mein Milcheinschuss trotz regelmäßigem Pumpen und Anlegen über eine Woche auf sich warten. In dieser Zeit bekam Katharina Pre-Nahrung. Erst über eine Sonde, da sich das aber mit Stillhütchen schwierig gestaltete (anders nahm Katharina die Brust überhaupt nicht), brachten die Krankenschwestern schließlich Fläschchen für sie. Daraufhin verweigerte Katharina die Brust und schrie diese nur noch an. Am 02.10.12 besuchte ich erneut die Stillberatung im Krankenhaus, in der Hoffnung die Situation verbessern zu können. Zu diesem Zeitpunkt ging Katharina gar nicht an die Brust und ich musste einen ganzen Tag abpumpen und sammeln, so dass es für eine Mahlzeit reichte. Den Rest bekam Sie als Pre-Nahrung. Leider war die Stillberatung für mch ein Griff ins Klo. Die “Stillberaterin” herrschte meine Tochter an, sie solle sich nicht so anstellen!!! Außerdem sollte ich keine Fläschchen mehr geben. Aber wie sollte ich das anstellen, wenn sie doch die Brust nur anschrie??? Nach dieser “Beratung” heulten wir beide… Nach einmal drüber schlafen, beschloss ich, dieser Weg ist für mich nicht der Richtige und schöpfte daraus das Selbstvertrauen, dass ich, egal was ich mache, es nicht falscher machen könne. Anscheinen hat mir das enorm viel Druck genommen und siehe da, die Milchmenge wurde deutlich mehr und es reichte ab dem 20.10.12 sogar für den ganzen Tag aus. Nun näherte sich jedoch das Ende des Pumpen-Rezeptes und der Kinderarzt stellte sich quer ein Neues auszustellen, da sie seiner Meinung nach anatomisch in der Lage wäre an der Brust zu trinken und er somit keine Veranlassung für ein Rezept sähe. Grrrrrr. Ab dem 02.11.12 ein kleines Wunder: Katharina trinkt n der Brust. Den ganzen Tag. Vier ganze Tage lang ununterbrochen… Wird nicht satt… Die Milchmenge nimmt dramatisch ab… Ich hatte keine Erklärung. Also wieder in erster Linie pumpen und nur zwischendurch anlegen… So konnte es nicht weitergehen. Am 07.11.12 war ich so weit, dass ich aufgeben wollte. Ich werde sie wohl nie richtig stillen können dachte ich. Das war der Tag, an dem meine Nachsorgehebamme wiederkam. Und Katharina wollte nicht ausgezogen und gewogen werden. Sie schrie wie am Spieß. Und meine Hebamme hatte freie Sicht auf ihre Zunge und sah, dass das Zungenbändchen viel zu kurz war. Sie war so niemals in der Lage effektiv an der Brust zu trinken. Hat bei U1 – U3 und in der Stillberatung niemand festgestellt (Man erinnere sich am anatomisch in der Lage…) Am nächsten Tag schon ein kleiner Eingriff um es zu kappen. Seitdem trinkt sie effektiver, aber immer noch mit Stillhütchen und noch immer strengt sie sich nicht genügend an. Schließlich ist sie nun seit über 8 Wochen die Flasche gewohnt. Wir haben uns nun erneut an eine Stillberaterin gewandt, allerdings diesmal von der La Leche Liga und kämpfen weiter… Jetzt erst recht!

Zwischen Rohbau und Kinderwindel

Fangen wir mit einigen statistischen Daten an:

Größe: 155
Umfang: 10,5 x 10,41
Gewicht: keine Schätzung möglich
Dauer bis Fertigstellung: ca. 9 Monate

Dies sind, nur um euch zu beruhigen, nicht die Maße unseres Nachwuchses, sondern einige Angaben zu unserem Vorhaben ein Haus zu bauen. Zwischen Architekt, Bauunternehmen, Statiker und meinem Mann (29) saß ich (27) im 9. Monat schwanger. Mein Mutterschutz bestand darin, Chaos zu beseitigen und alle mit unserem Bau beauftragten Handwerker etc. zufrieden zu stellen. Ich selbst hörte mir dagegen jeden Tag dasselbe an: Du musst dir Ruhe antun! Meine Hebamme riet dazu, mein Mann schlug in die selbe Richtung, meine Schwester sagte mir dies täglich 2 mal und meine Mutter sowieso. „Stress verhindert die Milchbildung und erschwert das Stillen!“

Schön, dachte ich, und wer übernimmt dann das ganze Chaos zwischen Rohbau und Kinderwindel? In der 34 .SSW stellte sich zudem noch heraus, dass unser Kind zu groß, bzw. mein Becken zu klein war und ein Kaiserschnitt sehr wahrscheinlich wurde. Meine Sorgen vergrößerten sich, dass dadurch meine Chancen auf ein problemloses Stillen noch geringer wurden. Denn immerhin hörte man auch hierzu die unterschiedlichsten, meist negativen Dinge. Ich stellte mich daher also schon mal auf viele Problem ein. Und dabei hatte ich mir doch einen perfekten Plan erarbeitet, was das Stillen betraf.

Mein Plan A war folgender:

War ich zu Hause und konnte mich in Ruhe unserem Nachwuchs widmen, wollte ich die Stillzeit so doll wie möglich genießen. Wäre ich jedoch nicht greifbar, wollte ich schon frühzeitig mit abpumpen beginnen, damit auch mein Mann sich ohne Weiteres an das Vergnügen begeben konnte.

Mit dem Wissen dass dieser Plan auf Grund der geänderten Umstände vielleicht nicht zur Gänze in die Tat umzusetzen sein würde, erstellte ich

Plan B:

Bereits am nächsten Tag besorgte ich alles was das Herz für ein „Stillen leicht gemacht“ begehrte. Von homöopatischen Mitteln über Tees und Cremes, bis hin zu kleine technischen Helferlein war alles dabei. Die Tipps der Hebamme natürlich inbegriffen. Ich war also bestens gerüstet für das, was kommen mochte.

In der für mich 38. SSW kam unser „Eumel“ dann zur Welt. Zwar per Kaiserschnitt, aber ohne weitere Probleme.Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit lief dann auch alles wie geplant. Geplant wie in Plan A :-) Genau wie meine Mutter und meine Schwester vor mir, hatte ich genug Milch um die ganze Säuglingsstation damit versorgen zu können. Das Stillen bescherte mir riesige Freude und schaffte, genau wie in jedem Bericht über das Stillen versprochene inniges Verhältnis zwischen mir und unserem „Eumel“. Unser Rohbau wuchs genauso schnell wie unser Nachwuchs und entwickelte sich prächtig.

Ob dies nun am Stillen lag oder nicht, kann ich natürlich nicht wissenschaftlich beweisen, aber es wird hoffentlich eine tolle Erfahrung werden…

Warum wird?

Ganz einfach!

Ich bin zur Zeit in der 36. SSW und all dies sind meine Vorstellungen und Pläne von dem perfekten Stillen.

Ob es dies gibt und ob meine Vorstellungen in Erfüllung gehen, berichte ich gerne wenn es soweit ist :-)