Frühchen Stillen

ALLGEMEIN:

Ich bekam Anfang August ein Frühchen. Die Zeit auf der Frühchenstation war sehr anstrengend, da versucht wurde zu stillen, der Rest der Milch wurde sondiert und dann musste wieder abgepumpt werden.

Ich hatte mir gar keine Gedanken zum Thema Stillen gemacht, konnte ich auch nicht, so schnell ging alles! Und so ist es auch sicherlich am Besten, sich gar keine Gedanken zu machen. Ich habe große Brüste und keine so tollen Warzen. Trotzdem klappt’s!

Angefangen haben wir mit Stillhütchen. Schon bald bekam ich von einer Hebamme ein Pröbchen der Lansinoh-Creme, da meine Brustwarzen gleich aufgeweicht waren – obwohl ich sie oft an der Luft mit Muttermilch trocknen lasse usw. …

Ich habe die Creme sofort benutzt (auch für meine Hände, die wurden von der vielen Desinfektion sehr angegriffen) und auch meine Mundwinkel, die auch ausgelaugt waren. Für alle drei Bereiche hat’s prima geholfen!

Mittlerweile sind wir zuhause. Seit gestern fangen wir an, mal das Stillhütchen zu benutzen und auch mal nicht … (weiß nicht nicht, warum es noch nicht immer ohne geht, aber ich denke auch hier – DAS WIRD! :-) )

Nun muss ich mich bestimmt mit mehr Creme wappnen, da ich denke, dass ja nun ohne Hütchen die Warzen nochmal anders beansprucht werden … zumal ein Frühchen vielleicht noch nicht so ordentlich/richtig saugt …

Ich muss nun auch übrigens nicht mehr zusätzlich abpumpen, da ich jede Seite abwechselnd stille. Hier waren die Lansinoh Stilleinlagen auch schon von großem Nutzen, da sie schon sehr viel Milch von mir auffangen mussten (hat sich angefühlt wie eine volle Windel)! Die Stilleinlagen finde ich auch klasse! Nutze ich auch (nach den Krankenhausstilleinlagen) von Anfang an.

–> PS: es gibt auch andere Cremes und Stilleinlagen, dies ist aber mein persönlicher Eindruck und ohne Werbung machen zu wollen – denn jeder kann es selbst ausprobieren – habe ich die Produkte hier genannt

STILLEN/ABPUMPEN IM KRANKENHAUS:

Nach der Geburt wurde mir die Kleine sofort angelegt, einfach, dass der Kontakt zur zwischen Brust und Kind da war. Sie war aber viel zu schwach zum Saugen an meiner großen Brust … Ich denke, dass es oft auch nicht gleich funktioniert. Am nächsten Tag habe ich “abgebpumtp” ;-) –> ich war stolz auf 1,25 ml :-) die wurden ihr dann auch direkt (aufgezogen in einer Spritze) in den Mund gespritzt. Zu jeder Mahlzeit wurde es beim Abpumpen schnell mehr, bald reichten mir 10, 20 ml der Spritzen nicht mehr aus, ich konnte in Fläschchen mit 70 ml umfüllen, dann irgendwann nur noch in die großen Flaschen.

Gestillt habe ich die Kleine am Anfang alle 3 Stunden, nach zwei Tagen alle 4 Stunden, was nicht so schlimm wäre, wenn man im Krankenhaus nicht kilometerlange Wege gehen müsste (zudem hat das Stillen und Sondieren meist ca. 1 h gedauert, dann noch Abpumpen (mit Vor- und Nachbereiten) ca. 30 min ….

Meist hat sie 0 ml getrunken und es musste die komplette Mahlzeit nachsondiert werden. Aber man darf nicht aufgeben. Und ich habe den Schwestern nicht erlaubt, ein Fläschchen zu geben. Ich hattte Angst, dass sie dann nicht mehr von der Brust trinkt. Sie hat dann auch mal 8, 10, und auch mal 24  ml getrunken und dann auch mal wieder 0 oder 5 ml. Das darf einen aber nicht zurück werfen. Man darf nur nach vorne schauen.

Nach 10, 11 Tagen haben wir mit “Stillen auf Abruf” angefangen, das ging am ersten Tag nicht so gut und wir haben am zweiten bei jeder zweiten Mahlzeit nachsondiert – aber DANN hat es klick gemacht (ich meine auch, man hat Ihren Wochenwechsel deutlich gemerkt – sie hat auf einmal auch anders gezogen) – am nächsten Tag hat sie immer ungefähr das getrunken was sie sollte. Und dann am nächsten Tag durfte ich schon heim – nachts hatten die Schwestern angefangen, mir das Gewicht nicht mehr zu sagen, ich sollte schätzen, ich lag oft richtig, aber auch mal drunter, sie hat einfach schon mehr getrunken als ich geschätzt hatte.

STILLEN/ABPUMPEN DAHEIM:

Wie oben geschrieben habe ich sehr schnell nicht mehr abgepumpt. Zweimal hatte ich zuhause links eine etwas härtere Brust mit leichten Schmerzen. Habe dann einen Handschuh mit warmem Wasser gefüllt oder das Kirschkernkissen beim Stillen darauf gelegt. Danach gekühlt und Quark direkt auf die Brust geschmiert – HAT GEHOLFEN!

Sie hat total unterschiedliche Zeiten. Ich schreibe bis heute (ca. 2 Wochen später) noch alles auf – wie lange und welche Seite. Sie trinkt immernoch mit Hütchen, zwischendrin nicht. Da mach ich mir auch keinen Stress. Hat alles seine Vor- und Nachteile. Tagsüber hat sie einen 2 – 5 ! h Rhythmus. Nachts meist 3-4.

Ich habe gelernt, sie immer austrinken zu lassen – das heißt – bis sie die Brust von sich aus wegstippt – sonst kann es sein, dass ich eine halbe schlaflose Nacht habe. Ich warte auch nicht die empfohlenen 1,5 – 2 h ab. Wenn sie Hunger hat, hat sie Hunger.

Ich achte sehr auf die Ernährung am Anfang und lasse saure Dinge, Zitrusfrüchte und blähende Dinge weg. Milch trinke ich nur 0,3 %ige. Bisher klappt alles prima so!

Im ersten Jahr bringt es auch nichts Babys warten zu lassen, dieses Maßregeln bringt erst ab dem 2. Jahr etwas!!! Zudem braucht ein Frühchen noch viel Kuschelzeit und fordert diese auch ein.

Sie nimmt übrigens toll zu! :-)

Wenn ich jetzt nicht wieder tagelang ohne Internet bin kann ich bald weiter berichten!

 

Kurz nach diesem Bericht musste ich leider zufüttern, da sie immer noch nicht genug Kraft hatte ordentlich zu trinken – ohne dass es sehr weh getan hat … Rechts ging es eigentlich prima, aber links war es schrecklich.

Zudem hatte sie auch schon Soor.

Freitags hat der Arzt gesagt, ich solle zufüttern. Habe Beba genommen, nach gründlichen Recherchen und Rücksprache mit meiner Cousine, die Kinderkrankenschwester gelernt hat … Sonntags dann hatte sie wieder Soor und ich auch – an beiden Brustwarzen. Ich wollte sie nicht mehr an der Brust trinken lassen, das kam mir etwas ekelig vor.

Nun bekam sie eben nur noch die Flasche und wurde ein schönes Baby.

Ich habe ca. 9 Wochen gestillt – aber wenn es für beide nicht mehr schön ist soll man es lieber bleiben lassen, Stress für beide ist auch nicht gut!!!

Sie ist jetzt über 1 Jahr und ihr geht es prima!

Das nächste Kind ist unterwegs – ich hoffe ich kann/darf dann einen neuen Bericht erstellen! Aber ich breche mir mit dem Stillen kein Bein heraus. ABER ich bin gewappnet und werde es probieren :-)

Liebe Grüße

 

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3 Gedanken zu “Frühchen Stillen

  1. Hallo, hab herzlichen Dank für deinen Bericht! Ich hätte gerne noch mehr erfahren über dein frühgeborenes Kind, über die Tage auf Station, über die Still-Abpump-Fütterungssituation dort. Magst du noch ein wenig ergänzen?

      • Großartig, es ist einfach schön zu lesen, wie intuitiv du dein Frühchen gestillt hast. Verrückt ist doch, dass man im Krankenhaus immerwieder diese Tipps erhält, erst nach einer bestimmten Zeit erneut anzulegen. Man also genau das Gegenteil von “Clusterfeeding” hört. Ich weiß noch genau, wie dankbar ich war, als ich begriffen habe, dass ich mein Kind auch nach nur 10 Minuten Pause wieder anlegen darf und nicht für die nächste Stunde rumschleppen muss, damit es nicht weint und ich mir wieder erlauben darf es anzulegen. Ich glaube, dass viel kaputt gemacht wird, wenn Müttern weisgemacht wird, es müssen Stillabstände eingehalten werden. Meine sehr stillerfahrene Freundin erklärte mir einst, als mein Baby kurze Zeit nach dem Stillen weinte: dein Kind möchte einfach noch Nachtisch, gib ihm ruhig noch etwas süße Sahne (die sättigende Hintermilch ist besonders sahnig). Von diesem Moment an habe ich anders und viel zufriedener gestillt. Danke für deinen Bericht, er hat mich sehr daran erinnert, wie ich damals begonnen habe (das war 2001).

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