Ich habe Anfang Juli mein erstes Kind bekommen und habe mir schon vor der Geburt sehr gewünscht stillen zu können. Ich war skeptisch, weil ich in beiden Brustwarzen ein Piercing hatte. Allerdings schon länger als ein Jahr nicht mehr getragen habe und das Gewebe gut verheilt ist.
In der Schwangerschaft habe ich dann sogar mehrmals vom Stillen geträumt, was zeigt das mich das Thema schon beschäftigt hat. Ich habe mich auch schon belesen, eben weil ich mich gut vorbereiten wollte auf die kommende Stillzeit.
Als unsere kleine Lynn dann auf der Welt war, habe ich sie versucht unmittelbar nach der Geburt anzulegen. Was allerdings ohne Hilfe und in einer halb liegenden Position geschah und deshalb meine Brustwarzen sehr schnell wund waren.
Als ich dann auf die normale Wochenbettstation verlegt wurde, habe ich es noch einmal mit Hilfe probiert, was mir allerdings die Tränen in die Augen trieb. Das wiederum ließ mich zum Stillhütchen greifen. Das hat dann auch relativ gut funktioniert, nur leider hat mir das Personal im Krankenhaus das Stillen ohne Stillhut nicht noch einmal gezeigt und wir haben es auch nicht noch einmal allein versucht. Meine Hebamme hat mir dann zu Hause ein paar Griffe gezeigt, wie Lynn die Brustwarze besser fassen kann. Allerdings hat Lynn das Prinzip an der Brustwarze zu saugen noch nicht so recht verstanden und deshalb habe ich sie Anfangs mit Stillhut gestillt und ihr dann den Stillhut weggenommen um ihr die Brust so anzubieten, was erst phasenweise geklappt hat und dann komplett. Mit etwas Geduld und gutem Zureden haben wir es innerhalb von ein paar Tagen geschafft vom Stillhut wegzukommen. Das hat mir und auch meiner Hebamme sehr gefallen, da dann die Hormone besser fließen können als durch das Silikon des Stillhütchens.
Seitdem Krankenhaus verwende ich regelmäßig HPA Lansinoh und muss sagen ich bin sehr zufrieden. Wunde Brustwarzen waren seitdem kein Thema mehr. Heute creme ich seit einiger Zeit wieder regelmäßig, damit das anlegen schmerzfreier ist. Denn meine Lynn hat einen sehr kräftigen Zug. Manchmal nenne ich sie liebevoll mein kleines Piranha-Baby.
Ich muss zugeben, ich war am Anfang mit der Stillerei ziemlich gefordert und habe gefühlte 24h gestillt. Dazu muss ich sagen, dass mein Milcheinschuss ziemlich spät kam und das ich sie lieber einmal mehr angelegt habe um den Milchfluss anzuregen. Seitdem nehme ich zusätzlich noch Bockshornkleesamen.
Leider hat das Krankenhauspersonal auch gleich begonnen mit Fertigmilch zu zu füttern, da Lynn bei der Wiegeprobe nicht genug zugenommen hat. Im nach hinein bin ich ziemlich enttäuscht das zugefüttert wurde, wobei es ja normal ist das die Kinder abnehmen und das auch dürfen. Mit der Fertigmilch haben wir einige Tage nachdem wir zu Hause waren wieder aufgehört und seitdem stille ich voll.
Nach etwa 3 Wochen und einigen Auf und Abs hatten wir unseren eigenen Rhythmus, der immer besser wurde. Damit meine ich größere Zeitabstände zwischen den Mahlzeiten.
Probleme hatte ich seitdem noch nicht. Ich habe auch eine Milchpumpe zu Hause und pumpe regelmäßig ab um Vorräte zu schaffen oder ihr mal unterwegs ein Fläschchen zu geben.
Ich habe mir vorgenommen ein halbes Jahr zu stillen, spiele allerdings mit dem Gedanken doch noch länger zu stillen, weil ich es momentan ziemlich angenehm und super praktisch finde.
Schöner Stillbericht! Ich kann nur sagen, wie bei mir. Genau die gleiche Stillhütchen-Geschichte. Ich war sehr dankbar damit schmerzfrei stillen zu können und nochmals dankbar, als es auch ohne klappte, ebenfalls schmerzfrei. Übrigens habe ich schlussendlich 18 Monate gestillt, nach einem halben Jahr mit Beikost. Damit habe ich mein ursprüngliches Vorhaben um ein Jahr verlängert. Und ein wunderbar gesundes Kleinkind genossen, das immer nur kurz von Infektionen oder Fieber geplagt wurde. Es war toll, das zu erleben.