Unsere Kyra kam am 14.02.2013 zur Welt. Während der Geburt steckte sie zwischen zwei Wehen im Geburtskanal fest und schluckte derweil noch eine ganze Menge Fruchtwasser. Sie hatte nach der Geburt so gar keine Lust zu saugen und hat erst nach vielem Bitten und Betteln und mit Hilfe der Schwestern auf der Entbindungsstation beinahe 30 Stunden später angefangen zu saugen. Dadurch ließ dann auch der Milcheinschuss lange auf sich warten und damit die Kleine nicht zu viel an Gewicht verliert wurde mit der Sonde an der Brust zu gefüttert. Müsste ich mit dem heutigen Wissen erneut diese Entscheidung fällen, würde ich es wohl anders machen. Meine Brustwarzen wurden durch die Sonden aufgescheuert und taten höllisch weh. Am vierten Tag hatten wir entschieden allen Empfehlungen zum Trotz heimzufahren. Und was soll ich sagen, am gleichen Tag kam dann auch endlich der Milcheinschuss. Kyra ist satt und zufrieden von der Brust abgefallen und hat direkt 3 Stunden durchgeschlafen! Wir waren seelig und dachten die Hürde gemeistert zu haben.
Weitere vier Tage später kam die Hebamme um das Gewicht zu kontrollieren und gab uns die Empfehlung die Kleine alle zwei Stunden anzulegen, damit ihr Gewicht steigt.
Drei Tage später kam sie erneut zur Kontrolle und Kyra hatte 50 Gramm abgenommen anstatt zuzunehmen und das obwohl sie beinahe ununterbrochen an der Brust hing. Ich war verzweifelt. Wir holten uns umgehend eine Milchpumpe aus der Apotheke und stellten erschrocken fest, dass viel zu wenig Milch floss.
Ab sofort wurde also erst an die Brust angelegt, dann mit der Fingerfeeding-Methode zugefüttert und parallel abgepumpt. Zu allem Überfluss bekam ich an der Brust, an der ich mehr Milch hatte und die bereits verheilt war nun auch noch einen Milchstau. Ich bin auf dem Zahnfleisch gekrochen, habe an allem gezweifelt und wollte nur noch aufgeben. Von einer Stillberaterin, die ich zusätzlich zu Rate zog, bekam ich die Empfehlung Bockhornkleesamenpulver in Kapselform einzunehmen. Wir merkten eine beinahe tägliche Steigerung der Milchmenge und dank Phytolacca C6 war auch der Milchstau recht schnell behoben. Zusätzlich habe ich Tage zusammen mit meinem Wurm im Bett verbracht. Ganz eng Haut an Haut und so oft angelegt wie möglich.
Bald mussten wir nur noch knappe 100-150ml am Tag zufüttern – Entgegen aller Empfehlungen unserer Hebamme mittlerweile per Flasche, da sich die Kleine nach dem Fingerfeeding immer wieder erbrach und nach dem Füttern mit der Flasche nicht mehr so häufig. Abpumpen musste ich zu dem Zeitpunkt übrigens nicht mehr und meine Brustwarzen waren etwa zwei Wochen später vollständig abgeheilt.
Als wir uns, dank der steigenden Gewichtszunahme der Kleinen, nach 1,5 Monaten auf der sicheren Seite wähnten, fütterten wir nur noch max. 40-50ml auf einmal hinzu.
Mittlerweile ist die Kleine 2,5 Monate alt und wird voll gestillt. Ich kann nur die Empfehlung geben nicht aufzugeben. Nichts ist besser für ein Kind als von der Mutter gestillt zu werden. Auch wenn es anfangs mit Schmerzen und Tränen verbunden sein mag, sind nicht die Gesundheit und Zufriedenheit des Kleinen, sowie die einmalige Bindung zwischen Mama und Kind der schönste Lohn für diese Mühe?!