Beschwerden lindern

Beim Schreiben dieses Berichtes bin ich 27 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Ich hatte vor, beide Kinder (Roman, derzeit 6 Jahre und Nora, 9 Monate) längere Zeit ausschließlich zu stillen, was allerdings zuerst nicht so funktionierte, wie ich es mir vorgestellt habe. Meinen Sohn habe ich einen Monat lang normal gestillt, als ich Probleme bekam, die ursächlich mit einem Schock zusammen hingen. Von da an hatte ich plötzlich keine Muttermilch mehr. Obwohl es mir sehr Leid tat, das ich nicht mehr weiterstillen konnte, fütterte ich Roman einfach mit Fertignahrung aus der Flasche. Ich bin sicher, wenn ich damals gewusst hätte, dass ich mir bei Stillproblemen fachkompetente Hilfe holen kann, hätte ich die Situation gerettet.

Im Laufe meiner zweiten Schwangerschaft habe ich viele Bücher gelesen und im Internet recherchiert. In unserem Geburtsvorbereitungskurs hatte ich dank der Unterrichtsstunde einer Stillberaterin die Möglichkeit meine letzten Zweifel  auszuräumen. Unsere Stillbeziehung konnte in dem Bewusstsein beginnen, dass alles gut läuft. Ich habe eine wunderbare Tochter bekommen, die sehr sensibel auf meine Gefühle reagiert. Nora war von Anfang an ein ausgeglichenes begeistertes Stillkind und ich habe die Zeit mit Freude genossen.

Als unsere Tochter 8 Monate alt war, erwachte ich eines Morgens plötzlich mit sehr starken Schmerzen in der Brust. Ich habe umgehend meine Stillberaterin Dora Schweitzer angerufen. Sie fragte mich, ob ich rote Stellen an meiner Brust entdecken könne und ob ich friebrig sei. Nachdem ich auf ihre Frage nach meinem Allgemeinbefinden erklärte, dass ich mich fühle, als ob mich ein Grippevirus erwischt hätte, vermutete sie, dass ich eine Brustentzündung habe. Laut ihrer Aussage waren das genau die Symptome, die bei einer Brustentzündung auftraten. Ich war viel zu krank, um mit meinen beiden Kindern das Haus verlassen zu können. Da wir beide annahmen, dass ein ärztlicher Hausbesuch ohnehin erst gegen Mittag erfolgen würde, bot Dora mir an bei mir zu Hause vorbeizukommen, um sich meine entzündete Brust anzuschauen.

Obwohl sie ihre Tätigkeit ehrenamtlich ausführt, machte sie sich umgehend auf den Weg und war innerhalb einer halben Stunde bei mir angekommen. Sie hatte einige Hilfsmittel dabei, mit denen sie mir Erleichterung verschaffen wollte.

Zuerst haben wir die mitgebrachten Kirschkernkissen erwärmt und auf die Brust gelegt. Nach einer gekonnt durchgeführten vorsichtigen Massage gelang es Dora etwas von der gestauten Milch aus meinen schmerzhaften prallgefüllten Brüsten  auszustreichen. Schon die kleinsten Mengen ausgedrückter Milch linderten meine Schmerzen. Sie hat sich Zeit gelassen und mir und auch meinem Sohn Roman währenddessen leicht verständlich erklärt, wodurch ein Milchstau bzw. eine Brustentzündung entstehen kann und wie man dieses Problem am besten angehen kann. Wir haben anschließend kalte Kompressen auf meine Brüste gelegt, damit die Entzündung eingedämmt wird. Diese Vorgehensweise sollte ich bis zum Ausbleiben der Beschwerden wiederholen und Nora wie gewohnt weiterstillen.

Dora erzählte mir, dass sie einige Wochen vorher bei einer Frau, die ebenfalls unter einer Brustentzündung litt, die gleichen Maßnahmen ergriff und diese Frau innerhalb von zwei Tagen beschwerdefrei war. Diese Schilderung hat mich beruhigt und zuversichtlich gestimmt. Trotzdem vereinbarten wir, dass ich einen Arzt aufsuche, falls sich mein Zustand bis zum Nachmittag nicht bessern würde. Da mir das Ausstreichen selbst nicht gelingen wollte, bot sie mir an, eine Milchpumpe von ihr auszuleihen, falls sich wieder eine Stauung ankündigt und Nora diese nicht aussaugen kann. Tatsächlich musste ich die Pumpe einige Male einsetzen. Meine Beschwerden verringerten sich innerhalb kurzer Zeit und waren nach drei Tagen gänzlich verschwunden. Die ausgeliehene Pumpe habe ich eine Weile  behalten, da sie mir eine gewisse Beruhigung bot.

Ich bin froh, dass ich die Idee hatte, umgehend Hilfe von einer erfahrenen Stillberaterin zu erbitten.  Diese Komplikation war,  auf die gesamte schöne Stillzeit gerechnet, letzlich eine Kleinigkeit. Ich habe Nora bis zum Ende ihres ersten Lebensjahres gestillt und bin glücklich, dass ich meinem Kind beim Stillen die natürlichste und wertvollste Nahrung geben konnte. Sollte ich noch ein drittes Kind bekommen werde ich aus meinen Stillerfahrungen das Beste machen können. Falls jedoch wieder ein Problem auftreten sollte, weiß ich, dass ich mir umgehend Rat und Hilfe bei (m)einer Stillberaterin holen werde.

Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich mich schon vor der ersten Geburt mit Stilllektüre befassen und mich außerdem mit einer Stillberaterin in Verbindung setzen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in einem persönlichen Gespräch mit einer fachkundig ausgebildeten Frau anstehende Fragen und Ängste bestens erläutert und geklärt werden können. Die Hemmschwelle sich bei Stillproblemen Hilfe zu erbitten, ist wesentlich geringer, wenn bereits vorher ein persönlicher Kontakt bestand.

Ich wünsche jeder Mutter, dass sie ohne größere Probleme stillen kann und diese einmalige und kostbare Zweisamkeit mit ihrem Kind genießen kann.

Julia wurde in Ihrer Stillzeit durch die Stillberaterin und Autorin Dora Schweitzer begleitet und unterstützt.  Auszüge aus diesem Stillbericht fanden Eingang in ihren Ratgeber “Stillen”. Mehr Informationen zur Autorin unter: www.doraschweitzer.de

Den Stillratgeber können Sie hier erwerben.

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