So war es bei Liam…
Ich bin schwanger, endlich, nach 3 Monaten “üben”… es war sooo schön und ich freute mich so sehr, dass ich geweint habe, als ich es meinem Mann sagte.
Nun kam irgendwann der Zeitpunkt eines Geburtsvorbereitungskurses. Da kam das Thema Stillen auf… hmmm ich überlegte, ich würde gerne stillen. Immerhin ist es kostenlos und das beste für mein Baby. Und es ist unkompliziert und schließlich habe ich dafür ja auch meine Brüste. Ich hatte jedoch sehr viel Angst davor, da ich sehr empfindliche Brustwarzen hatte. Die Mädels aus dem Kurs und ich haben uns vor und nach den Kursen öfter getroffen und uns darüber unterhalten. Wir waren uns alle einig zu stillen, jedoch war ich die einzige die Zweifel hatte. Ich kaufte mir also diese “komischen Dinger die man auf die Brust klebt” zur Sicherheit, damit es mir nicht weh tut. (Diese Dinger sind übrigens NIE ausgepackt worden :D )
Dann kam der Zeitpunkt, einen Tag vor dem Geburtstermin gingen meine Wehen los. Leider habe ich 56 Std. Wehen durchstehen müssen, als dann ein Notkaiserschnitt gemacht wurde. Liam ist einfach nicht in mein Becken gerutscht. Es war die Hölle für mich. Ich war zugedröhnt, hatte kein Bonding und konnte nicht so stillen wie ich es gern gewollt hätte. Ich konnte mich nicht bewegen und das was ich im Kurs lernte half mir absolut nicht weiter. Ich habe die Wiegeposition gezeigt bekommen. Haha ging ja auch so gut. Also versuchte ich es irgendwie, aber es ging nicht. Ich fragte die Schwestern. Leider hatten diese scheinbar keine große Lust mir zu helfen, und sagten mir “morgen kommt die Stillberaterin, die hilft Ihnen. Sie hatten eine schwere Geburt, ruhen Sie sich erstmal aus. Ihr Kind wiegt ja schließlich 3840 g, der verhungert schon nicht.” Ich war so stinkend sauer, denn das komplette Team (an einem Sonntag) hatte scheinbar keine Lust… ich wartete also… und während dessen nahmen mir die Schwestern meinen Kleinen immer mal mit zum Windeln wechseln, Temperatur messen, Blut abnehmen und Glukose füttern – mit ner Flasche. Jaaa heute weiß ich, das war ein großer Fehler es zuzulassen, denn daraus entstand dann seine Saugverwirrung.
So am nächsten Tag durfte ich dann anfangen zu stillen. Ich durfte aufstehen und ins Stillzimmer gehen. Alles tat so unheimlich weh und brannte. Es war kaum zu ertragen! Ich saß nun da also, die Stillberaterin kam und die war sooo toll. Sie half mir mit hinsetzen und anlegen und dann massierte sie meine Brust erstmal und erklärte mir dann was nun gemacht wird und wie wir nun zusehen, dass ich einen Milcheinschuss bekomme. Es war schlimm! Denn erst nach 5 Tagen kam was. Bis dahin habe ich bei jedem Stillen fast aufgegeben und gesagt ich will nicht mehr. Es tat weh, und mein Sohn wollte meine Brust nicht annehmen, er schrie nur noch. So haben wir dann die Medela Stillhütchen genommen. Auch diese fand er nicht, also mussten wir mit einer Spritze und Glukose zum saugen animieren. Ich musste das insgesamt 2 Wochen lang machen bis er die Hütchen ohne Spritze fand. Im Krankenhaus musste ich dann also 20 Min. pro Seite stillen und danach 20 Min. pro Seite zusätzlich pumpen. Als ich sah wie wenig in dieser Zeit rauskam – gerade mal ein halber Teelöffel. Da dachte ich nur das kann doch wohl nicht wahr sein. Ich sitze hier und es kommt NIX. Absolut nix! Ich war wieder kurz davor aufzugeben. Jedoch hat die Stillberaterin mir immer geholfen und hat mich immer wieder ermutigt, dass es nunmal nach einem Kaiserschnitt länger dauert mit dem Einschuss. Also versuchte ich es. Ich kam alle 4 Std. zum stillen und pumpen. Und siehe da nach 5 Tagen kam es endlich. Am nächsten Tag wurde ich dann entlassen und musste meinen Mann erstmal losschicken Stillhütchen zu kaufen.
3 Wochen lang lief es super, bis der erste Wachstumsschub kam, von dem ich nichts ahnte. Nunja, da ging es dann mit der ersten nächtlichen Heulphase los. Ich wusste nix vom Clusterfeeding und habe auch nicht nach Bedarf gestillt, weil auch meine Hebamme mir sagte alle 4 Std. würden ausreichen. Nunja, also kaufte ich schnell einige Flaschen und Milchpulver, zur Sicherheit. Ich war wieder kurz davor aufzugeben…. Aber bevor ich das tat wollte ich wie im Krankenhaus pumpen und erstmal da versuchen meine Milchmenge zu steigern. Ich kaufte mir eine Milchhandpumpe. Es klappte, also stillte ich weiter und bewahrte das Abgepumpte eingefroren auf. In weiteren Schüben habe ich das dann aufgetaucht und zugefüttert. Jedes Mal als ein Schub kam dachte ich es ist vorbei, ich hatte wieder zu wenig Milch. Aber das ist ja klar, jetzt ist es mir klar. Stillen nach Bedarf wäre die Lösung gewesen, aber das wusste ich damals nicht.
Nach 3 Monaten habe ich es aufgegeben jemals ohne diese Hütchen stillen zu können, da er jedes Mal meine Brust anschrie, wenn ich sie mal nicht draufgeklebt hatte. Also kaufte ich mir nen Vorat. Haha, umsonst. Denn ich wollte es noch ein einziges Mal versuchen und siehe da, er trank ohne Hütchen. Das war das letzte Mal, dass ich diese Hütchen brauchte… Endlich lief es gut wie es sollte. Endlich konnte auch ich eine glückliche Stillmama sein…
Nach 4 Monaten kam der 19 Wochen Schub. Der war sehr hart, ich musste 3 Abende doch zufüttern mit Milchpulver und dachte es ist nun vorbei. Aber nach dem Schub war alles gut und Liam brauchte nie wieder dieses Milchpulver.
Ich habe insgesamt 5 Brustentzündungen durchgemacht, hatte Probleme mit dem ersten Zahn und daraus resultierender Milchmenge die nicht reichte. Aber ich habe es trotz dessen EIN JAHR geschafft… dann wurde ich wieder schwanger und stillte ab, da Liam Pickel bekam und ich von der Dauerkotzerei nicht mehr los kam…
Ich bin stolz auf mich, dass ich es so lange durchgehalten habe.
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So war/ist es bei Elias…
Ich bekam wieder einen Kaiserschnitt, diesmal spontan geplant. Denn wieder ist er nicht ins Becken gerutscht. Jedoch habe ich aus meinem Fehler es versuchen zu wollen gelernt. Ich bin dann ausgeschlafen und motiviert da hin gefahren und habe diese Geburt durchgestanden. Gleich im Aufwachraum habe ich mir meinen Sohn bringen lassen und ihn sofort angelegt. Ich habe dauergestillt. Und nach 2 Tagen hatte ich einen Milcheinschuss, und blutige Brustwarzen. Das war mir egal. Denn ich hatte Milch und er brauchte keine Flasche und ich keine Hütchen.
Es klappte von Anfang an problemlos. Mittlerweile ist er fast 10 Monate alt und wir stillen immer noch total gerne
Bis auf diese wunden blutigen Brustwarzen hatte ich dieses Mal keine Probleme. Und ich habe immer super viel Milch gehabt…
Ich liebe das Stillen!!!!
Und danke Lansinoh – die Brustwarzensalbe ist die Beste!!!
LG Nine
2 Stillberichte meiner beiden Jungs,
Hallo Nine,
ich kann total nachfühlen, wie du dich gefühlt hast.bei mir war es fast genauso.
Nur dass ich es bei meinem ersten Sohn dann nach 4 Wochen aufgeben musste, weil ich leider keine Hebamme hatte die mir geholfen hat.Im Gegenteil, sie hat dazu beigetragen, dass das stillen nicht geklappt hat.
Beim zweiten Kind war ich schlauer! Und er ist jetzt 10 Monate und ich stille immernoch, total gerne.Wir haben eine wunderbare innige Beziehung !
Ich kann wirklich immern nur sagen: Frauen stillt! Es ist wundershcön, gesund für Mutter und Kind, und es ist sehr praktisch!
Hast du deinen Bericht hier schon geschrieben?
Würde ihn auch gerne lesen. Manchmal hilft es doch das nieder zu schreiben um sich selbst einfach mal Luft zu machen.
Ich bin froh, dass es jetzt klappt
Wow, danke für deinen Bericht der uns durch alle Höhen und Tiefen des Stillens schickt. Es ist bewundernswert, wie konsequent du deinen Entschluss zu stillen verfolgt hast. Du bist übrigens die erste uns nicht persönlich bekannte Autorin, denn erst heute ging die Website online. Herzlichen Dank also für deinen spontanen Entschluss hier zu bloggen! Dein kleines Geschenk ist dir sicher, wir setzen uns mit dir per E-Mail in Verbindung.
Mach’s gut und weiterhin zufriedenes Stillen wünscht Lansinah
Danke sehr
Ich lasse mich gerade als Stillberaterin ausbilden bei der AFS. Durch das was ich selbst erfahren habe möchte ich anderen Frauen helfen, die Schwierigkeiten beim Stillen haben.
Den Blog habe ich übrigens durch Facebook gesehen