Für mich war von Anfang an klar, dass ich meinen Sohn Fabian stillen würde, und das auf jeden Fall 6 Monate lang voll.
Nach einer unkomplizierten und dank PDA recht sanften Geburt konnten wir die Klinik wenige Stunden nach der Geburt im März 2002 wieder verlassen. Dort hatte man mir das Anlegen meines Babies noch gezeigt. Das klappte auch auf Anhieb.
Fabian war kein Vieltrinker und wurde auch nicht gerade zu einem Vielschläfer. Das war sehr anstrengend. Aus meinem Umfeld bekam ich wenig Verständnis dafür, dass ich ausschließlich stillen wollte. Meine Schwiegermutter meinte, ich hätte vielleicht nicht genügend Milch, daher würde der Kleine so schlecht schlafen. Ich solle doch lieber abends nochmal ordentlich zu füttern. Das wollte ich aber nicht.
Fabian war eher ein Ofttrinker, der mit kleinen Abständen ständig an die Brust wollte, und dann oft noch beim Trinken einschlief.
Ich fing nach 5 ½ Monaten an, abzustillen, weil ich hoffte, Fabian würde endlich durchschlafen. Außerdem wollten wir einen Tauchurlaub machen, endlich mal ein paar Stunden für meinen Mann und mich wieder als Paar haben, während meine Eltern auf Fabian aufpassen sollten. Tauchen und Stillen wird nicht empfohlen, da es keine Untersuchungen darüber gibt, was mit Muttermilch passiert, wenn man taucht. Nach 7 Monaten hatte ich abgestillt.
Fabian hat erst im Alter von 3 Jahren angefangen, durch zu schlafen – er ist bis heute ein kerngesunder, aufgeweckter, sportlicher „Oftundwenig-Esser“, was wünschenswert und gesünder ist als selten und viel zu essen.
Mehr Gelassenheit und Zuspruch wären damals hilfreich gewesen. Leider wurden noch Ammenmärchen erzählt von wegen man müsse größere Stillpausen einlegen, damit frische Milch nicht auf halb verdaute Milch träfe, was Blähungen verursache. So „hilfreiche“ Bücher wie „Jedes Kind kann schlafen lernen“ haben mich zum Erstellen endloser Schlafprotokolle gebracht, aber mehr auch nicht. Heute weiß man es besser und „Cluster-Feeding“, also das Stillen in sehr kurzen Abständen wird empfohlen, wenn das Baby es braucht.