Zoe kam drei Wochen zu früh auf die Welt, wog 2300g und hatte Anpassungsschwierigkeiten. So nennt man das, wenn das Baby ohne äußere Wärmezufuhr seine Temperatur nicht halten kann und auch sonst noch nicht bereit für diese Welt ist. An Stillen war nicht zu denken! Ehe ich mich versah, musste ich abpumpen, mein Baby durfte ich auf der Frühchenstation besuchen, immerhin mit unbeschränkter Besuchszeit. Zoe lag im Wärmebettchen oder auf mir. Ernährt wurde sie über eine Nasensonde, sobald es möglich war, mit einem Sauger und nach einigen Tagen zum ersten Mal an der Brust. Das war super, ich war so froh, dass es klappte, obwohl ich es tierisch schmerzhaft fand und kurzentschlossen zu Stillhütchen griff. Das war aber egal angesicht der Tatsache das Zoe an meiner Brust lag und wir nach ingesamt neun Tagen Frühchenstation endlich nach Hause durften.

Ich habe insgesamt fünf Monate voll und mit Stillhütchen gestillt. Zu diesem Zeitpunkt besuchten wir meine Schwiegereltern und meine coole Schwiegermutter meinte, das schaffst du auch ohne dieses Ding! Ich hatte mich nie getraut es ohne Stillhütchen zu probieren, ich hatte wirklich Panik vor dem Schmerz. Nach diesem Statement hab ich das Stillhütchen weggelassen und siehe da, es tat überhaupt nicht weh, meine Brustwarzen hatten sich längst an den Zug gewöhnt. Zoe nahm die Brust ohne Plastiknippel übrigens mit dem größten Vergnügen. Saugverwirrung kannten wir nicht! Zoe und ich haben schließlich noch weitere vier Monate sehr happy gestillt. Das war 2001/2002.